Nach über 23 Jahren ist Hans-Jürgen Gemkow am 21. Dezember auf der Verbandsversammlung als Geschäftsführer des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz verabschiedet worden und genießt nun seinen Ruhestand. Gleichzeitig war Gemkow Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes (AZV) Döbeln-Jahnatal und der Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft GmbH (DOWW), der gemeinsamen Kooperationsgesellschaft von Wasserverband und der OEWA Wasser und Abwasser GmbH.
Es waren 23 ereignisreiche Jahre für den heute 63-Jährigen: Er war dabei, als in Sachsen die erste Kooperation zwischen Kommunen und einem privatwirtschaftlichen Dienstleister in der Wasserversorgung besiegelt wurde. Er begleitete den Bau und die Modernisierung von Wasseranlagen, sorgte zusammen mit der OEWA für eine stets sichere Trinkwasserversorgung - auch während des Hochwassers in 2002 und 2013. Er erwirkte in diesem Frühjahr unter anderem vor dem Bundesgerichtshof (BGH) für den Wasserverband, dass Wohnungsvermieter auch für leer stehende Wohnungen eine Grundgebühr zahlen müssen und so der Wasserpreis für alle Kunden des Wasserverbandes sozialverträglich bleibt. Und vieles mehr.
Gemkows erster Tag:
Das war der 1. Juli 1992. Rathaus Roßwein, ein dunkles Mansardenzimmer, schräge Wände, ein undichtes Fenster; der Beratungstisch steht stirnseitig an der Wand, damit er nicht umkippt. "Ungeachtet der räumlichen Voraussetzungen waren die anstehenden Aufgaben enorm", sagt er. 65 Kommunen der Kreise Döbeln und Oschatz hatten ihre hoheitlichen Pflichtaufgaben der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung ab dem 23. Oktober 1992 dem Verband übertragen. Gemkows Werdegang:
Er hatte sich auf die Stellenausschreibung als Geschäftsführer des noch zu bildenden Wasserverbandes beworben. Zuvor arbeitete er sechs Jahre lang auf diversen Montagebaustellen - von A wie Atomkraftwerk Lubmin bis Z wie Zellstofffabrik Blankenstein für den VEB Industrie- und Kraftwerksrohrleitungen Bitterfeld. Außerdem gehörte Gemkow elf Jahre zur Investitionsabteilung bei Florena in Döbeln. Nach einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit erhielt er den Zuschlag des Wasserverbandes. Die Anfänge des Wasserverbandes:
Ein großer Investitionsstau, teilweise marode Anlagen mit hohen Wasserverlusten von über 40 Prozent, es gab strenge Behördenauflagen und ebensolche Grenzwerte für die Inhaltsstoffe im Trinkwasser und die Ablaufwerte des Abwassers, politische Unsicherheiten - "und preiswert", erinnert er sich, "sollte das Wasser auch noch sein". Der Wasserverband sei anfangs "ziemlich argwöhnisch betrachtet" worden, vor allem in der Konstellation mit einem privaten Dienstleister, der OEWA. Damals fragte man sich nicht selten: "Ob das gut gehen würde? Aber es ging gut - und mit den Jahren sogar immer besser." Die heutige Situation des Wasserverbandes:
"Unsere Bürgermeister setzen mittlerweile großes Vertrauen in den Verband. Trotz umfangreicher, notwendiger Investitionen, einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, der negativen demografischen Entwicklung und trotz zweier schwerer Hochwasser bewegt sich der Trinkwasserpreis auf einem sozialverträglichen Niveau. Darauf können wir stolz sein. Auch der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal muss sich wahrlich nicht verstecken. Beide Verbände stehen auf einem soliden Fundament und können optimistisch in die Zukunft gehen", fasst Gemkow zusammen. Gemkows Rückschau:
"Ich werde gern auf die sehr gute fachliche, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit unserem Betriebsführer OEWA zurückblicken. Die Akzeptanz der Bevölkerung in unsere Arbeit ist mit den Jahren auch spürbar gestiegen. Es war bei unseren Entscheidungen immer eine Gratwanderung zwischen den teils unterschiedlichen Interessen der Grundstückseigentümer und der Mieter. Hier kam es darauf an, den sozialen Frieden zu wahren, was doch recht gut gelang, denke ich. Es war für mich eine hochinteressante, sehr fordernde, verantwortungsvolle Zeit, in der wir über unsere Zeit hinaus reichende technische, wirtschaftliche und politische Entscheidungen zum Aufbau und zur Modernisierung der Ver- und Entsorgungsanlagen getroffen haben. Damit sollten noch unsere Enkel gut leben können..." Gemkows Nachfolger:
Stephan Baillieu (53) folgt ab 2016 auf Hans-Jürgen Gemkow. Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz hatte sich am 28. September mehrheitlich für den Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft entschieden. Baillieu war bei einem kommunalen Wasserversorger in Leipzig, für den Anlagenbauer Krüger Wabag, als Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft WTE Betriebsgesellschaft für die Abwasserentsorgung in Dietzenbach (Kreis Offenbach) tätig. Neben seiner Arbeit für den Wasserverband führt er auch die Geschäfte des AZV Döbeln-Jahnatal und der DOWW.
Das war der 1. Juli 1992. Rathaus Roßwein, ein dunkles Mansardenzimmer, schräge Wände, ein undichtes Fenster; der Beratungstisch steht stirnseitig an der Wand, damit er nicht umkippt. "Ungeachtet der räumlichen Voraussetzungen waren die anstehenden Aufgaben enorm", sagt er. 65 Kommunen der Kreise Döbeln und Oschatz hatten ihre hoheitlichen Pflichtaufgaben der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung ab dem 23. Oktober 1992 dem Verband übertragen. Gemkows Werdegang:
Er hatte sich auf die Stellenausschreibung als Geschäftsführer des noch zu bildenden Wasserverbandes beworben. Zuvor arbeitete er sechs Jahre lang auf diversen Montagebaustellen - von A wie Atomkraftwerk Lubmin bis Z wie Zellstofffabrik Blankenstein für den VEB Industrie- und Kraftwerksrohrleitungen Bitterfeld. Außerdem gehörte Gemkow elf Jahre zur Investitionsabteilung bei Florena in Döbeln. Nach einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit erhielt er den Zuschlag des Wasserverbandes. Die Anfänge des Wasserverbandes:
Ein großer Investitionsstau, teilweise marode Anlagen mit hohen Wasserverlusten von über 40 Prozent, es gab strenge Behördenauflagen und ebensolche Grenzwerte für die Inhaltsstoffe im Trinkwasser und die Ablaufwerte des Abwassers, politische Unsicherheiten - "und preiswert", erinnert er sich, "sollte das Wasser auch noch sein". Der Wasserverband sei anfangs "ziemlich argwöhnisch betrachtet" worden, vor allem in der Konstellation mit einem privaten Dienstleister, der OEWA. Damals fragte man sich nicht selten: "Ob das gut gehen würde? Aber es ging gut - und mit den Jahren sogar immer besser." Die heutige Situation des Wasserverbandes:
"Unsere Bürgermeister setzen mittlerweile großes Vertrauen in den Verband. Trotz umfangreicher, notwendiger Investitionen, einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, der negativen demografischen Entwicklung und trotz zweier schwerer Hochwasser bewegt sich der Trinkwasserpreis auf einem sozialverträglichen Niveau. Darauf können wir stolz sein. Auch der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal muss sich wahrlich nicht verstecken. Beide Verbände stehen auf einem soliden Fundament und können optimistisch in die Zukunft gehen", fasst Gemkow zusammen. Gemkows Rückschau:
"Ich werde gern auf die sehr gute fachliche, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit unserem Betriebsführer OEWA zurückblicken. Die Akzeptanz der Bevölkerung in unsere Arbeit ist mit den Jahren auch spürbar gestiegen. Es war bei unseren Entscheidungen immer eine Gratwanderung zwischen den teils unterschiedlichen Interessen der Grundstückseigentümer und der Mieter. Hier kam es darauf an, den sozialen Frieden zu wahren, was doch recht gut gelang, denke ich. Es war für mich eine hochinteressante, sehr fordernde, verantwortungsvolle Zeit, in der wir über unsere Zeit hinaus reichende technische, wirtschaftliche und politische Entscheidungen zum Aufbau und zur Modernisierung der Ver- und Entsorgungsanlagen getroffen haben. Damit sollten noch unsere Enkel gut leben können..." Gemkows Nachfolger:
Stephan Baillieu (53) folgt ab 2016 auf Hans-Jürgen Gemkow. Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz hatte sich am 28. September mehrheitlich für den Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft entschieden. Baillieu war bei einem kommunalen Wasserversorger in Leipzig, für den Anlagenbauer Krüger Wabag, als Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft WTE Betriebsgesellschaft für die Abwasserentsorgung in Dietzenbach (Kreis Offenbach) tätig. Neben seiner Arbeit für den Wasserverband führt er auch die Geschäfte des AZV Döbeln-Jahnatal und der DOWW.